top of page

Mit dem Bollerwagen durch Malaysia

  • Autorenbild: Louis Heinis
    Louis Heinis
  • 9. Juni 2024
  • 15 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 29. Okt. 2024

Das Ausreiseprocedere auf Ko Lipe (Thailand) war sehr speziell. Die Immigration lag direkt am Strand. Auf dem Sand sind einige Plastikstühle aufgereiht. Man wird von den Zollbehörden einzeln aufgerufen und muss seinen Pass abgeben. Diesen erhält man dann wieder auf der Fähre zurück. Ich muss zugeben, dass ich so etwas sehr ungern mache. Allerdings ist das hier ein ganz normaler Vorgang.



Der Bollerwagen fuhr via Privattransport zum Strand. Professor Singh schrieb uns einige Tipps bezüglich der Reiseroute auf einen Zettel. Danach gings mit dem "Longtailboot" zur Fähre. Ciao Thailand. 


Das Gepäck wurde auf "Longtailboote" verladen. Jeder von uns hatte eine Nummer erhalten. Diese wurden dann aufgerufen, um ebenfalls per "Longtailboot" zur Fähre zu fahren. Nach dem Umsteigen auf die riesige Fähre ging die eigentliche Überfahrt los. Unsere Pässe wurden uns wieder ausgehändigt und wir schipperten Richtung Malaysia zu. Langkawi war das Ziel. In Malaysia angekommen, mussten wir uns erst mal durch die Immigration kämpfen. Es war zwar nur ein kleiner Zollposten, direkt am Pier. Man merkte aber, dass hier ein anderer Wind wehte.


Nebst dem, dass es lange dauerte, bis wir einreisen durften, fiel sofort auf, dass es vorbei war mit der thailändischen Herzlichkeit. Willkommen in Malaysia.

Unsere Malaysia Reise belief sich auf eine Woche Langkawi, 6 Tage Georgetown Penang, 4 Tage Ipoh, 3 Tage Tanah Rata (Cameron Highlands) und 8 Tage Kuala Lumpur.

Auf Langkawi buchten wir in einem kleinen Resort ein Familienzimmer für 35 € die Nacht. Preis-Leistung war vollkommen ok. Wir hatten einen schönen Pool. Der Rest war in die Jahre gekommen. Aber für 35 € die Nacht kann man sich nicht beklagen. Da wird es schwierig, in dieser Preisklasse etwas Besseres zu finden. Die Unterkunft war in Ordnung. Die Stimmung auf Langkawi war bzw. ist allerdings bescheiden. Vielleicht liegt es an der kulturellen Vielfalt? Arabische, pakistanische, indische und minimale thailändische Einflüsse prägen das Straßenbild. Unser erster Eindruck war sehr negativ.


Es sollten normalerweise direkt Heimatgefühle in uns hochkommen. Wir befanden uns in einem islamischen Land mit unfreundlichen Menschen. Eigentlich nicht viel anders als in Deutschland, witzelte ich zu Edisa mit einem Schmunzeln.

Wir verbrachten schlussendlich fast einen Monat in Malaysia. Wieso so lange? Das ist eine sehr gute Frage. Wir hatten das Gefühl, etwas sehen und erleben zu müssen. Ganz nach dem Motto: „Wenn wir jetzt schon da sind, dann wollen wir auch etwas sehen“. Irgendwann haben wir dann die Notbremse gezogen und waren ehrlich zu uns selbst. Es geht hier um Qualität und nicht um Quantität. Wir strichen den kompletten Ostküstenbesuch aus unserem Reiseplan. Am schönsten wäre es wohl in Sabah neben dem Königreich Brunei. Dort soll es wunderschöne Strände und Tauchspots geben. Ein Paradies. Allerdings ist das Gebiet mit seinen angrenzenden Inseln unterhalb der Süd-Philippinen auch bekannt für Entführungsversuche und diverse Übergriffe (inkl. Ermordung eines Touristen). Das Auswärtige Amt rät von einer Reise in dieses Gebiet ab. Auch wenn man die eine oder andere deutsche Behörde und deren Qualität grundsätzlich kritisch hinterfragen sollte, so haben wir Verantwortung für zwei kleine Kinder zu tragen. Außerdem gilt es, einen Versicherungsschutz zu wahren. Und wenn man sich das so durchliest (Entführungsversuche, Piraterie, kontrollierte Sicherheitszonen mit Militärpräsenz etc.) dann hat man auch keine Lust mehr dort hinzureisen. Das wäre dann wohl der spannende Teil von Malaysia. Auch die Ostküste auf dem westlichen Festland bereisten wir nicht. Diese wäre zwar sicher, aber Malaysia war bzw. ist wohl nicht unser Land. Das überwiegend negative Gefühl hatte sich leider nie geändert.


Es gab zwei, drei Situationen, in welchen man auf positiv gestimmte Menschen traf. Wir haben uns dann jedes Mal erschreckt, weil man eine solche Fröhlichkeit und Freundlichkeit aus alten Tagen in Thailand schon fast vergessen hatte.

Ein weiterer Minuspunkt in Malaysia war das Essen. Wir haben bis auf zwei, drei Ausnahmen überwiegend schlecht gegessen. Auch in Kuala Lumpur, der Hauptstadt, welche stark westlich geprägt ist und unsere letzte Station in Malaysia war, haben wir eher schlechte Erfahrungen gemacht, was das Thema Essen anbelangt. Selbst wenn man den Geldbeutel weit aufgemacht hat, erhielt man bedauerlicherweise nicht diese Qualität, welche man sich es aus Deutschland, der Schweiz oder generell Europa gewohnt war.


Jeder Soldat weiß, wie wichtig gutes Essen ist. Um die Moral der Truppe hochzuhalten, ist gutes Essen sogar von wahnsinnig enormer Wichtigkeit. Anderenfalls kippt die Stimmung und es geht bergab. Und es ging bergab.

Die ersten beiden Tage auf Langkawi blieben wir am Pool und schlenderten jeweils nur zur Essenszeit über die Promenade in Cenang. Witzigerweise sieht die Ortschaft aus wie ein Outdoorflughafen. Die komplette Insel Langkawi ist eine „Duty-free-Zone“. Somit gibt es überall „Duty-free-Shops“. Die Shops brauchten wir nicht. Wir verspürten keinen Drang, feinste Schokolade aus der Schweiz zu kaufen. Komisch, woran das wohl lag? Allerdings war es ein schönes Gefühl, generell gar keine Steuern zu bezahlen. Als Deutscher kennt man das nicht. Auf jede Handlung und jedes Produkt wird in Deutschland mindestens dreimal Steuern bezahlt. Alles andere wäre nicht Deutsch genug. Es wird einem quasi mit dem ersten Atemzug direkt die Steueridentitätsnummer überreicht, damit man auch gleich weiß, was geschlagen hat und in welchem Land man geboren wurde. Wenn eine Hebamme in Deutschland dem Vater das Kind überreicht, dann läuft das so ab: Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen! 3,5 Kg. 52 cm lang und Kern gesund. Der Mama geht es auch gut. Haben Sie schon einen Namen für Ihr Kind ausgesucht? Ja? Aber das ist alles auch nicht von Belangen und unwichtig. Nun ein paar wichtige Informationen. Hier ist die Steueridentifikationsnummer für Ihre Tochter. Übrigens unterliegt dieses Gespräch auch der Steuerpflicht. Der Staat meldet sich bei Ihnen. Auf wiedersehen. Man, man, man. Berlin würde sich wünschen, es den Leuten auf die Stirn zu tätowieren. Hätten wir in Deutschland nicht so eine scheußliche Vergangenheit, was Tattoos und Nummern angeht, und wäre die Mehrheit der neuen "Deutschen" Bevölkerung aus religiösen Gründen nicht dagegen. Dann wären wir wahrscheinlich schon so weit. Steuern hier, Steuern da, Steuern tralala. 


Langkawi jedenfalls ist ein Steuerparadies. Die malaysische Regierung hat Langkawi 1987 zu einer steuerfreien Insel erklärt. Das finde ich gut. So haben wir auf das schlechte Essen immerhin keine Steuern bezahlt.

Wobei ich fairerweise sagen muss, dass wir ein koreanisches Restaurant entdeckten, welches spitze war. Wir hatten zuvor noch nie Koreanisch gegessen. Es war so gut, dass wir nach all den anderen Enttäuschungen (Streetfood, Arabisch, Indisch, McDonalds) zum Abschluss nochmals Koreanisch essen waren. 



Streetfood in Malaysia war nicht gut. Das kann man nicht mit Thailand vergleichen. Die Straßen von Cenang sin voll mit „Duty-free-Shops“. Man hat das Gefühl, man lebt dort an einem Outdoorflughafen. 


Was das Thema Aktivitäten und Ausflüge angeht, so unternahmen wir einmal einen schönen Ausflug und fuhren mit dem "Sky Cab" (Gondel) zur "Sky Bridge“ hoch. Dort oben hatten wir einen wunderbaren Ausblick über die ganze Insel. Gondelfahrten kenne ich sonst nur vom Wandern oder Skifahren aus der Schweiz und Österreich. Wobei wir auch schon in Sarajevo mit der Gondel unterwegs waren, allerdings war es vom Feeling her ähnlich als in der Schweiz oder in Österreich. Mit Palmen und dem Meer ringsherum war das plötzlich eine völlig neue Erfahrung. Oben angekommen, bestaunten wir das „Eagle's Nest“. Der größte, freistehende Skywalk der Welt war direkt vor unserer Nase. Da die Ticketpreise für die "Sky Bridge" schon teuer genug waren und wir in Bangkok schon in luftiger Höhe, 310 Meter über dem Boden, auf dem Glasboden des "Kingpower", tanzten, entschieden wir uns gegen den Besuch des „Eagle's Nest“ und beließen es bei einem Spaziergang über die "Sky Bridge“. Bei der Bergstation oben hatte es viele Affen, welche den Weg zur „Sky Bridge“ kontrollierten. Man musste behutsam an ihnen vorbeischleichen. Das gelang uns gut. Die Aussicht war wunderschön. Der Spaziergang über die "Sky Bridge" lohnte sich. Diese Brücke ist eine architektonische Meisterleistung. Wir konnten über ganz Langkawi schauen. Als wir wieder unten an der Talstation angekommen waren, kühlten wir uns ab. Es gab es ein Wasserspiel. Wir konnten es nicht lassen und es eskalierte ziemlich schnell. Wasserschlacht! Die Großen waren natürlich schlimmer als die Kleinen. Doof war allerdings, dass wir nur für die Kinder Wechselkleidung dabei hatten. Wir waren komplett nass, als wären wir mit unserer Kleidung ins Wasser gesprungen. Neue, trockene Outfits mussten her. Sonst würde uns kein Grab oder Taxi mitnehmen. Also shoppten wir in den Souvenirläden neue Klamotten. Ich habe mich für den „russischen Diskobesucher Style" entschieden. Edisa für das „Dinkel Dörte-Atomkraft Nein Danke Outfit". Das passte zu Langkawi und zu Malaysia.


ree

Rainbow Edi & Russian Louis


Nach zwei Tagen wurde es emotional. Tante Melisa verließ uns und zog allein weiter. Es fühlte sich an, als hätten wir ein Mitglied unseres Rudels verloren. Die Stimmung war dementsprechend betrübt. Nun waren wir wieder zu viert. Weiter ging es. Langkawi ist bekannt für seine Mangrovenwälder. Diese wollten wir sehen. Wir buchten eine Halbtags-Privattour. Das sollte nebst dem Besuch der "Sky Bridge" dann auch die einzige Aktivität auf Langkawi bleiben. Der Ausflug war sehr schön. Wir fuhren zu einigen Tauch- und Schnorchel-Stellen. Da das Wasser aufgrund von Regen und einer starken Strömung nicht klar war, ließen wir das Schnorcheln bleiben und fütterten stattdessen ein paar Fische. Danach fuhren wir weiter. Wir besuchten eine Fledermaushöhle. Das war spannend.


Der Captain donnerte mit seinem Speedboot dermaßen über das Meer, dass es uns fast aus dem Boot warf. Ich bat ihn, einen Gang herunterzuschalten. Wir überlebten die Überfahrt an der Seegrenze zu Thailand. Allerdings waren blaue Flecken am "Popes" vorprogrammiert.

Wir erreichten die Mangrovenwälder und fuhren durch die Kanäle. Wir befanden uns im Kilim Geoforest Park. Eine wunderschöne Natur-Mangrovenlandschaft. Rückblickend war das für mich das schönste Erlebnis in Malaysia. Inmitten der Mangrovenwälder stoppten wir bei einer „Fischfarm“. Ein Restaurant auf Stelzen mit Bootanlegestelle. Wobei Restaurant wohl der falsche Begriff war. Giftfabrik wäre ein passenderer Begriff. Dazu gleich mehr. Neben dem „Restaurant“ gab es einige Sammelbecken, in welchen man verschiedene Fische beobachten konnte. Das war dann wohl die „Farm“. In diesen Becken waren riesige Fische zu sehen. Sogar einige Rochen gab es zu betrachten. Gar nicht so uninteressant, um ehrlich zu sein. Allerdings wurde unser Besuch kurze Zeit später eher unschön. Rückblickend war es ein Fehler in dieser "Fischfarm" / „Restaurant“, etwas zu essen und zu trinken. Der Gedanke war, frischen Fisch zu essen. Viel frischer würde es schließlich nicht mehr gehen. Nachdem wir unsere Limonaden getrunken und komplett verschimmelte Trinkbecherboden entdeckt hatten, verging uns der Appetit. Ekelhaft! Von diesem Moment an haben wir verständlicherweise auch die „Frische“ unserer Shrimps hinterfragt.



Es war ein schöner Ausflug durch den Kilim Geoforest Park ... abgesehen von der Schimmellimonade bei der "Fischfarm".


Ich habe nur gehofft, dass es uns nicht umhaut. Um Edisa, mit ihrem bosnischen Immunsystem, machte ich mir weniger Sorgen. Die Kinder hatten keine Schimmel-Limonade. Ein Problem weniger. Ob mein zarter, zerbrechlicher Körper allerdings damit klarkommen würde, war fraglich. Es blieb spannend.

Wir fuhren weiter und besuchten die Krokodilhöhle. Krokodile gab es keine. Das habe ich falsch verstanden. Die Form der Höhle erinnert an ein Krokodil. Das hätten wir uns sparen können. Zum Schluss der Tour gab es allerdings noch einen Höhepunkt. Wir hatten Glück und konnten einige Adler bei der Jagd beobachten. Das war sehr schön. Generell war es eine schöne Tour, welche wir empfehlen und wieder buchen würden.




 

Nächster Stopp war Georgetown Penang. Wir flogen mit Air Asia eine Stunde aufs malaysische Festland. Georgetown bzw. Penang ist für Streetart bekannt. Wir buchten auf Airbnb ein 1-Zimmer-Appartment in einem Condo. Das Zimmer lag im 18. Stock. Außer der schönen Aussicht gab es nichts weiteres Schönes zu berichten. Im Video sieht es vielleicht gut aus. Allerdings war die Atmosphäre in diesem Gebäudekomplex kalt. Nebst zwei "gemütlichen" Tagen am Pool / Spielplatz, welche auf dem 11. Stock lagen, sind wir zwei, drei Tage durch die Straßen von Georgetown gelaufen und haben Streetart gesucht, gefunden und "genossen".


So wie man das mit zwei kleinen Kindern halt genießen kann. Zero. Je nach Laune von "Lolek und Bolek" kürzten wir unsere Streetartentdeckunstouren dementsprechend ab.

Es gab einiges zu entdecken. Zum Beispiel der berühmte Junge auf dem Fahrrad. Für Kunstinteressierte ist das durchaus zu empfehlen. Mit Kindern ist das eher schwierig. Wir ließen alles auf uns zukommen, ohne wirklichen Plan. Einen Nachmittag verbrachten wir dann an der Küste. Wir entdeckten per Zufall einen riesigen, sehr modernen Spielplatz, wo sich die Kinder austoben konnten. Ein weiteres Highlight war ein Besuch im „Penang 3D Trick Art Museum“. Dort konnte man witzige Bilder mit verschiedenen Motiven machen. Durch die richtigen Positionen bzw. den richtigen Winkel hatte das Ganze einen 3D-Effekt. Das hat der ganzen Familie Spaß gemacht und es entstanden ein paar lustige Bilder.




 

Ein malaysischer Professor, welchen ich in unserem Hotel auf Ko Lipe kennengelernt habe, gab uns einige Tipps und stellte uns eine Route zusammen. Witzigerweise war das ganz zum Schluss, als wir am Strand von Ko Lipe nebeneinander auf den Plastikstühlen der Immigration saßen und auf unsere Ausreiseerlaubnis warteten.



PROF. DATO´DR. JESBIL SINGH erstellte uns am Strand vor unserer Ausreise, einen Reiseplan und gab uns einige Tipps mit auf den Weg. Er bot mir an, dass wir uns jederzeit melden dürfen, falls wir Hilfe benötigen. Ein sehr netter Mann.


Der nächste Stopp lautete: Cameron Highlands. Der Name sagt es und lässt somit vermuten, dass dieser Ort im Gebirge liegt. Wir fieberten also nach zweieinhalb Monaten zum ersten Mal einer kühleren Atmosphäre entgegen. Wir fuhren mit dem Bus drei Stunden nach Ipoh. Busfahren ist in Malaysia überraschenderweise sehr günstig und luxuriös. Die Sitze sind großzügig gereiht. Eine komfortable Reisevariante. Es blieb nicht die letzte Busfahrt. Wir haben uns wieder für ein Apartment in einem Condo entschieden. Von hier aus wollten wir einen Ausflug in die Cameron Highlands machen. Wir Spezialisten haben da wohl etwas schlecht recherchiert. Zu den Teeplantagen der Cameron Highlands benötigt man nochmals zwei Stunden mit dem Auto. Wir beschlossen also vier ruhige Tage, ohne Programm zu "genießen" und danach weiterzureisen. In diesem Condo-Komplex gab es einen Fitnessraum, einen Spielplatz und einen Pool samt Kinderpool. Alles war in Ordnung. Allerdings waren wir die einzige europäische Familie vor Ort. Normalerweise haben wir damit kein Problem. Aber wohlgefühlt haben wir uns dennoch nicht. Es hatte einen leichten Touch von "Affen im Zoo bestaunen". Wir waren die Affen.


So hat mich zuletzt die verstorbene, bosnische Großmutter meiner Frau angeschaut, welche mit meinen Tattoos nicht wirklich glücklich zu sein schien bzw. darauf nicht klarkam. Rest in Peace Nene.

Jedenfalls ist tätowiert und ohne Burkini zu planschen wohl nicht die Normalität hier. Aber gut. Es war authentisch. Wir verbrachten 4 Tage in einem absolut nicht touristischen Ort. Da wir am ersten Abend wieder einmal schlecht gegessen haben, beschloss ich selbst zu kochen. Dies war allerdings mit nur einem kleinen Töpfchen, in welchem man normalerweise Eier kocht oder eine Sauce anrührt, gar nicht so einfach. Aber wenn man will, geht alles. Es dauerte nur etwas länger.

 




Ipoh selbst jedenfalls muss man nicht gesehen haben. Man findet zwar auch ein wenig Streetart, allerdings nichts Erwähnenswertes. Unsere Reise ging nach vier Tagen weiter. Zwei Stunden fuhren wir mit dem Bus in die Cameron Highlands nach Tanah Rata. Diesmal passte unsere Zieldestination. Da waren wir nun also. Im Hochland von Malaysia. Herrliche zwanzig Grad und Nieselregen begrüßten uns. So viel sei gesagt. Nach über zwei Monaten dauerhaften Schwitzen war das sehr angenehm. Wir befanden uns in einem Gebiet, welches für den Anbau von Tee und Erdbeeren bekannt ist. Wir haben in einem Apartment, welches auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aussah, übernachtet. Die Bewertung auf Booking lag bei 7,6. Auf den zweiten Blick war dieses nette Apartment eine Katastrophe.


„Good from far but far from good“ beschreibt das Ganze am besten. Es sollte uns eine Lehre sein. Dieses Thema bezüglich Bewertungen habe ich im letzten Blogbeitrag schon angesprochen. Zukünftig buchen wir nichts mehr unter 8,5. Obwohl auch das keine Garantie für Sauberkeit ist. Die hygienischen Umstände waren katastrophal. Ekelhaft.

 

Wir buchten eine Pick-up-Tour und machten das, wozu wir gekommen waren. Ein Ausflug auf die Teeplantagen von „Boh“. Eine wunderschöne Landschaft. Später fuhren wir noch weiter ins Gebirge und besuchten den „Mossy Forest“. Wir erwarteten zu viel. Die Mooslandschaft dieses Waldes war nett. Allerdings war es nichts Spektakuläres. Es handelte sich eher um ein Waldstückchen mit ein paar bewachsenen, moosigen Baumstämmen. Zwei, drei dieser Bäume sahen ganz hübsch aus. Allerdings habe ich in deutschen Wäldern schon mehr Moos gesehen. Dafür haben wir 30 € bezahlt. Übertrieben. Auf dem Rückweg stoppten wir bei einer Erdbeerfarm. Mit Erdbeerpflücken hatte das Ganze nichts zu tun. Wir erhielten eine Schere in die Hand gedrückt und durften durch das Gewächshaus schlendern, um ein paar Erdbeeren abzuschneiden. Diese waren schlussendlich für asiatische Verhältnisse ziemlich teuer. Aber ok, die Kinder hatten Freude. Die Erdbeeren waren lecker. Bestimmt nicht gesund, aber lecker. Allerdings hatte das Ganze nichts Authentisches und ist unter dem Strich nicht zu empfehlen. Dafür ist die halbtägige, private „Pick-up-Tour“, welche 40 € gekostet hat, empfehlenswert. Für den Preis, inklusive Abholung und Abladen, kann man nichts sagen. Hinten auf dem Pick-up durch die Teeplantagen zu fahren hat Spaß gemacht und war eine schöne Erfahrung. Weitere Aktivitäten gab es in der Region keine. Zumindest nicht für uns. Theoretisch hätte man noch einen Streichelzoo und eine Bienenfarm besichtigen können. Allerdings waren die Bewertungen dermaßen schlecht, dass wir uns das sparten. Natürlich machen wir uns gerne unser eigenes Bild. Aber unser Bauchgefühl sagte nein. Die Bedingungen seien wohl nicht wirklich gut. Da vertrauten wir auf die deutschen Bewertungen.

 





Wir entschlossen uns nun, unseren Malaysia Aufenthalt zu verkürzen. Unser letzter Stopp sollte Kuala Lumpur werden. Dann war es das in Malaysia. Wir fuhren drei Stunden mit dem Bus, bis wir die malaysische Hauptstadt erreichten. Wir setzten große Hoffnungen in diesen Aufenthalt, welche allerdings nur zum Teil erfüllt wurden. Im Großen und Ganzen war es ein versöhnlicher Abschluss mit Malaysia. Wir hatten ein kleines Apartment mit zwei Schlafzimmern, einem Balkon, einer kleinen Küchenzeile, einer Waschmaschine und zwei Badezimmern gemietet. Es war sauber (blitzeblank) und hatte so einen leichten Touch von „Instagram Wohnung“. Wir befanden uns im 15. Stock und hatten das Vergnügen, aus einer riesigen Fensterscheibe eine spektakuläre Aussicht zu genießen. Es war ein Mixgefühl. Eine Mischung zwischen Bangkok und New York. Das Apartment verleite uns außerdem ein Gefühl von zu Hause, welches wir seit einigen Wochen nicht hatten. Wir haben uns wohlgefühlt. 65 € kostete die Nacht. Wir waren im Herzen von Kuala Lumpur. „Mitten im Kuchen“ und konnten die Hochhäuser und die Petronas Tower genießen. Einen Pool gab es auch. Dieser war im 51. Stockwerk zu finden.


So etwas haben wir bisher noch nie erlebt. Das war richtig cool. Ein Infinity-Pool im 51. Stock. Über den Dächern von Kuala Lumpur konnten wir planschen. Das machte vieles bzw. Malaysia wieder ein bisschen besser. Nicht gut, aber besser.

Die Aussicht war einfach atemberaubend. Vor allem in den Abendstunden, als es dunkel wurde. Es waren überall nur Lichter zu sehen. Am schönsten waren die funkelnden Petronas Tower bzw. das "Königinhaus", wie es Enaila nannte. Für Sie war völlig klar, dass hier die Königin wohnen muss. Ist ja auch logisch :-) Ein Highlight. Wir besuchten die Petronas Tower tatsächlich am sechsten Tag unseres Kuala Lumpur Abenteuers. Die Tickets sind immer schnell ausverkauft. Dieser Besuch sollte also einige Tage zuvor geplant werden. Leider hatten wir Pech und es regnete in unserem Zeit-Slot. Generell regnet es jeden Nachmittag in Kuala Lumpur. Manchmal ungünstiger Weise auch abends. So auch an dem besagten Tag. Die Aussicht war also beschränkt. Trotzdem war es ein beeindruckender Besuch, welchen ich trotz des teuren Eintrittspreises empfehle.

 


Über den Dächern von Kuala Lumpur zu planschen, hat uns allen gefallen.


Eine weitere Attraktion in Kuala Lumpur und schon fast ein Muss, ist der Besuch der „Batu Caves“, welche man außerhalb der Stadt findet. Diese beeindruckende Treppe zu sehen, ist schon ein Highlight. Sie zu erklimmen, wird belohnt. Oben angekommen findet man nämlich eine riesige, imposante Höhle samt Tempel, welche nebst den zahlreichen Besuchen von Touristen in allererster Linie von gläubigen Hindus besucht und genutzt wird. Allerdings ist der Aufstieg ziemlich anstrengend und steil. Außerdem muss man sich an zahlreichen Affen und einigen chinesischen Touristen vorbeischleichen. Hart verdient also. Ein chinesischer „Mitmensch“ hat wieder einmal den Vogel abgeschossen und den „Hässlon-Preis“ des Tages gewonnen. Eine unschöne Erfahrung. Einmal mehr. Dieses Mal wurden wir zwar nicht bespuckt und auch nicht "angerülpst" oder "angefurzt", aber trotzdem wurde eine Grenze überschritten. Die besagte Touristin hat unserer Tochter beim Vorbeilaufen, mitten auf der riesigen „Bathu Treppe“ ins Gesicht gefasst. Aus dem Nichts. Ich hasse so etwas! Es ist absolut respektlos. Ich kann doch auch nicht irgendwelche Brüste und Ärsche von wildfremden Frauen anfassen, nur weil ich diese eventuell schön finde, oder ich vielleicht das Gefühl habe, dass mir das jetzt Glück bringt. Zudem, wer weiß, wo diese ekligen Pranken schon überall waren? Vielleicht hat sie ihrem Mann, Jackie Chan, zuvor die Frühlingsrolle poliert, oder Affenkot für ihr späteres Abendessen gesammelt? Ich habe dieser hässlichen, respektlosen Kackfratze danach meine Meinung gegeigt. Hätte sich dieses menschenähnliche Exemplar nicht eine zwanzig Zentimeter dicke Make-up-Schicht in ihre hässliche Visage geschmiert, dann hätte ich ihr auch ins Gesicht gefasst. Sie war jedoch geschminkt wie Marge Simpson, als Homer seinen Erfindergeist vorführte und er ihr mit der „Schminkflinte“ ins Gesicht schoss. Marge sah danach aus wie ein Clown. Diese Chinesin ebenso. Nur war sie noch hässlich dazu. Sie war die chinesische Variante von Pennywise dem Horrorclown. Ihre riesigen, gelben, halbverfaulten Zähne lächelten mir verlegen entgegen, als ich sie zur Sau machte. Ihre Haare trieften vor Fett. Ekelhaft! Nicht einmal die Hunderte von wilden Affen ringsherum haben sich so respektlos verhalten. Ich habe nichts als Verachtung gegenüber solchen respektlosen „Menschen“ übrig. Pure Verachtung! Aus tiefstem Herzen!


Ich habe mir ehrlich gewünscht, dass Sie von einem Affen gebissen wird. Aber selbst diese ekelten sich vor “Pennywise Lin“. Möge ihr das Anfassen von blonden, kleinen Kindern viel Glück bringen! Möge Sie ewig leben! Fotze.

 

Nebst diesen zwei touristischen Hauptaktivitäten besuchten wir noch einen Indoorspielplatz, schlenderten oft durch die Stadt und durch diverse „Einkaufszentren“ und spielten Pokémon Go. Oder wir planschten im Pool über den Dächern von Kuala Lumpur. Wir haben es ruhig angehen lassen. Eigentlich wollten wir nicht so lange in Kuala Lumpur verweilen. Allerdings fühlten wir uns in der kleinen, schicken Wohnung so wohl, dass wir unseren Aufenthalt tatsächlich noch um vier Nächte verlängerten. Die Ticketpreise für unsere Weiterreise waren dann am günstigsten.





Fazit. Kuala Lumpur war der beste Stopp in Malaysia. Die Stadt hat viele Facetten und bietet einiges. Der westliche Standard ist gegeben. Man findet alles, was man braucht. Wären wir vielleicht nicht zuerst in Thailand gewesen oder hätten wir Kuala Lumpur als erste Anlaufstelle in Malaysia besucht, dann wäre der Gesamteindruck von Malaysia vielleicht ein bisschen positiver gewesen. Aber auch nur vielleicht. Das ist alles reine Spekulation. Unter dem Strich ist Malaysia nicht „unser Traumland“. Wir möchten es auch nicht erneut besuchen. Das Abenteuer Malaysia ist somit beendet. „Terima Kasih“, wir reisen weiter.


Nächster Stopp, Singapur.

 

Lieber Leser, wir freuen uns über einen Kommentar. Denn deine Meinung ist uns wichtig. Ob Lob, Kritik oder sonstige Anregungen. Mit einer Reaktion trägst du zu einem lebendigen Blog bei. Lass gerne auch ein Herzchen da, wenn dir dieser Beitrag gefällt❤️


Verpasse keinen neuen Blogbeitrag und abonniere unseren Newsletter ;-)


Übrigens sind wir auch auf Social Media vertreten. Unsere Beiträge dürfen auch gerne mit Freunden und Bekannten geteilt werden.


 

 

 
 
 

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


  • Instagram
  • Facebook
  • TikTok

FOLGE UNS AUF SOCIAL MEDIA

PER E-MAIL ABONNIEREN

Danke für die Nachricht!

bottom of page